9.Mai - 16.Mai Roadtrip mit Mirco und dem Jucy Bus!
Montags Mittags holt mich Mirco im "Chillawhile" in Oamaru ab. Witzig unser Wiedersehen nach 3 Monaten! Mirco fährt mit einem kunterbunten Toyota Bus von der Verleihfirma "Jucy" vor. Mit einem Hochdach, kompletter Camperausstattung und 2 großen Schlafplätzen! Wow! 
Wir steuern Richtung Süden. Zunächst zum Airport in Dunedin - dort muss ich an der Jucy Station noch als authorisierte Fahrerin unterschreiben. Das ist leider ein ziemlicher Umweg und so ist es rechtspät - zu spät um die Albatross Kolonie, die Gelbaugen- oder Blauaugen Pinguine in Dunedin besuchen zu können. Schade. Sehr schade. Man kann eben nicht alles haben. 😂 2. verpasste Chance.
Wir fahren weiter Richtung Süden und biegen links ab, um über sehr steile und enge Wege zum ersten "Freedom" Campingplatz zu fahren. Mirco hat eine App die ihm alle naheliegender Plätze anzeigt. Wenn man "Self contained" unterwegs ist, darf man dort stehen. (das bedeutet, man hat eine Toilette an Bord). Der Vorteil dieser Plätze ist, dass man i.d.R. nichts zu zahlen braucht und dass diese Plätze meist sehr schön liegen! Allerdings nichts - außer vielleicht ein Plumpsklo - zu bieten haben (auch kein fließend frisches Wasser...)😳 Aber das haben wir ja selber an Bord!
Die erste Nacht ist trocken und ruhig. Das Meer der Ostküste liegt ruhig und wir haben einen zwar bewölkten aber milden Sonnenaufgang in dem winzigen Küstenörtchen Brighton - weit ab von der Hauptstrecke, der Nr. 1 auf die wir jetzt wieder auffahren - Richtung Gore und dann Nord-West nach Te Anau. Wir wollen morgen zum Milford Sound! Wir benötigen den ganzen Tag und kommen kurz vor Einbruch der Dunkelheit durch Te Anau - dort nochmal voll tanken! Danach gibt es keine Gelegenheit mehr im Fjordland. Diese Wegstrecke wird im Reiseführer als eine der schönsten Landschaften in Neuseeland beschrieben. Leider Regen - leider dunkel - leider keine der schönsten Aussichten. (...Heute leider kein Foto für uns....)Auf Dreiviertel der Strecke zum Milford Sound - es sind ca. 120 km - stellen wir uns bei den  "Cascade Creek" zu ein paar anderen Campern und den Plumpsklos (brrrrrrrr.....). 
Der Vorteil dieser Jahreszeit ist eindeutig: es ist viel weniger los! Allerdings gibt es auch die andere Seite der Medaillie: es regnet und regnet und regnet und regnet und regnet................und ab und zu hört es ganz plötzlich auf. Genauso plötzlich fängt es wieder an! Im Campingbus drinnen ist das ziemlich gemütlich - vor allem weil wir warme Betten haben und es sich sehr gut schlafen lässt. Stellt Euch vor: (die Camper unter Euch kennen es bestimmt) der Regen prasselt auf's Dach, der Wind schaukelt den Bus leicht hin und her und wenn es aufhört zu regnen gurgelt der nahe Bach sein Schlaflied weiter .... Da schläft es sich einmalig gut!!! 
Am nächsten Morgen nach einem leckeren Früchtemüsli und einem heißen Kaffee brechen wir auf, um den spannendsten Teil dieser schönen Strecke zum Milford Sound zu fahren. Glück gehabt: wir können was sehen, wenn es ab und zu mit dem Regen aufhört! Wir fragen uns immer wieder, wie es kam, das man in diese weite, weite Wildnis überhaupt eine Straße bauen wollte? Später erfahren wir, dass hier in den frühen 1920 er Jahren Robben und Wale gejagt wurden. Der Sound war damals nur vom Wasser aus erreichbar - das wollte man ändern.
Und dann kommt der 1,2 km lange Homer Tunnel, durch den es mit Gefälle ca. 130 m weiter nach unten geht. Er ist nur einspurig zu befahren und in  Hochzeiten kommt es daher zu teilweise 20minütigen Wartezeiten. Wir haben Glück und Grün! Die Berglandschaft liegt zwar weitestgehend unter tiefen und dichten Regenwolken aber ist dennoch grandios zu durchfahren! Wir fahren auf 920Höhenmetern in die schmale, abfallende Röhre. Auf der anderen Seite schrauben sich Serpentinen von 790 Meter bis zum Milford Sound noch weitere 12 Km herunter. Mirco meistert diese hervorragend undmit offensichtlicher Leichtigkeit. Bedenkt bitte - hier ist Linksverkehr!

Fortsetzung zum Erlebnis am Milford Sound: siehe nächstes Kapitel! 😊
"11.Mai 2016 Milford Sound"