Dieser gehört zu den "Great Walks" in Neuseeland. 9 auserwählt schöne Mehrtagestouren. Dieser ist mit knapp 30 km in gut 3 Tagen gut zu bewältigen und soll recht moderat (d.h. Nicht allzu alpin)
sein.
So eine 3 Tagestour würde ich auch gerne machen. Aber zum einen habe ich die nötige Ausstattung nicht dabei und zum anderen habe ich mir so eine heftige Erkältung eingefangen dass meine Energie
völlig aufgefressen ist. 😒 Ich bin darüber sehr betrübt, da fliege ich an das andere Ende dieser Welt und werde komplett ausgebremst! Ich habe einige Medikamente von zu Hause mitgebracht und versuche
das beste draus zu machen. Das Problem ist natürlich, dass ich nachts nicht alleine bin und auch keinen mit meiner Husterei stören möchte. Aber das geht ja leider nicht anders! Jetzt frag ich mich
schon wieder, waaaaaaas mach ich bloß hier?
Ich gehe trotzdem! Jawohl! Allerdings beschränke ich mich auf eine
Tagestour!
Ich hatte mir gestern bei der Ankunft in Queenstown
direkt einen Transfer zum Einstieg in den Routeburn Track gebucht - das sind 75 km! Da kann man auch eine 1 Tagestour unternehmen. Das wollte ich mir auf jeden Fall mal aus der Nähe
ansehen.
Ich warte morgens um 8:10 h vor dem Hostl, das übrigens direkt am See liegt, über dem gerade die Sonne lila-violett aufgeht, auf meinen Transferbus. Es kommt ein kleiner 9-Sitzer und ich darf
neben dem Fahrer Platz nehmen! Mit an Board ein australisches Pärchen und ein junger Kerl aus Deutschland - alle 3 gewappnet für die 3 Tagestour! Schnief...
Die Fahrt geht ca. 1 Std. am See vorbei und soll zu den sehr schönen Strecken hier im Land zählen! Ganz bestimmt - wenn man denn etwas sehen könnte! Leider ist es total bewölkt, die
Wolken hängen tief im Land und geben nur selten eine Blick auf die Szenerie frei. Wir kommen durch Glenorchy, malerisch 60 km abseits von Queenstown gelegenes Örtchen! Unser Fahrer Alan
wohnt hier. Weiter geht es - am Ende über eine Schotterpiste bis zum Ausgangspunkt des Tracks. Hier gibt es einen "Shelter" mit Erklärungstafeln und Unterstellmöglichkeiten. Wir verabreden
die Abholung für Nachmittags um 16:00 h. Alan fährt wieder.
Die 3 anderen Mitfahrer zurren ihre Stiefel und wandern los. Mittlerweile hat es zu regnen angefangen und es ist nicht gerade warm. Eigentlich so ein Wetter bestens geeignet, um in einem
gemütlichen Café eine heiße Schokolade mit Rum zu schlürfen. Ich reiße mich von dieser Vorstellung los, ziehe die Regenhose und das Regencape über und mach mich auf den Weg.
Der beginnt direkt mit einer Hängebrücke - das gefällt mir und mein Wandergeist kehrt aus dem Café zurück!
Der erste Abschnitt bis zum Routeburn Flats Hut geht über ca. 2,5 Stunden mit moderater Steigung und super ausgebautem Weg. Das hätte ich hier nicht erwartet, aber das DOC kümmert sich sehr intensiv
um die Wege und Ausschilderung. Ich benötige 3 Stunden um an der Hütte anzukommen. Unterwegs bin ich von einigen Leuten überholt worden. Stellt euch vor: ein Pärchen ist sogar an mir vorbei
gejoggt! Pah!
Dafür hatte ich eine nette Begegnung mit diesem kleinen Burschen, der gar nicht scheu war, er flog mir direkt vor die Füße!
Gegen 15:30 h bin ich (ziemlich fertig - jeder Schritt eine Herausforderung - sowas blödes) wieder am Ausgangspunkt und Alan der Fahrer holt mich wieder ab. Die andern Gäste hatten abgesagt, so
habe ich den Luxus über eine Stunde ein sehr interessantes Gespräch mit ihm führen zu können. Die Eltern seiner Frau sind Deutsche, daher interessiert er sich sehr für die aktuelle Lage in
Deutschland und die Situation mit den Flüchtlingen.
Im Hostel zurück bin ich dankbar für eine heiße Dusche und verschwinde sofort in meinem Bett! Gute Nacht!!!